„Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr.“  (Zitat aus “Foodcrash”  von Felix zu Löwenstein, Biolandwirt, Vorstandsvorsitzender und Impulsgeber)

Ökologische Landwirtschaft wahrt planetare Grenzen
Um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen, müssen wir allem voran den planetaren Grenzen gerecht werden. [Überschreiten wir die ökologischen Belastungsgrenzen noch weiter, gefährden wir das Ökosystem, dessen Gesundheit untrennbar mit der Gesundheit des Menschen verknüpft ist, unumkehrbar.] Die besonders ressourcenschonende ökologische Landwirtschaft bietet hierfür einen Weg. Sie arbeitet mit geschlossenen Kreislaufsystemen und vielfältigen Fruchtfolgen, erhält und pflegt naturnahe Flächen und verzichtet sowohl auf synthetische Pestizide als auch auf Mineraldünger. Sie baut Humus auf, der als wichtiger Speicher von Treibhausgasen dient. Sie schützt unsere Artenvielfalt, unser Wasser und unsere Luft. Folgerichtig soll europaweit der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen bis 2030 auf mindestens 25% ansteigen1. (2021 lag der Anteil der Bio-Flächen in Deutschland bei 10,8% und in Brandenburg bei 15,5%).  

Berliner Schulverpflegung zur Abnahme von Bio-Waren
Ein wichtiger Anreizfaktor für Landwirt*innen, um auf ökologische Produktion umzustellen, ist ein gesicherter Absatz ihrer Waren. Die Gemeinschaftsverpflegung ist mengenmäßig ein attraktiver Markt und die qualitativ hochwertigen Produkte aus ökologischer Erzeugung sind vor allem für die Schulverpflegung wünschenswert. Seit 2019 ist in Berlin das Mittagessen an Grundschulen kostenbeteiligungsfrei2. Darüber hinaus bestimmt der Berliner Senat über die Ausschreibung die Qualität der Schulverpflegung und schreibt den Anteil an Bio-Produkten fest. Seit August 2021 liegt in Berlin der verpflichtende Bio-Anteil bei einigen Warengruppen – Getreide, Milch, Obst und Kartoffeln –  bei 100%. Bei Gemüse gibt es keinen vorgeschriebenen Bio-Anteil. Der Anteil regionaler Bio-Waren ist bisher – vor allem aus rechtlichen Gründen des EU-Vergaberechts – nicht verpflichtend in der Ausschreibung verankert. Im Frühjahr 2022 hat das Brandenburger Landwirtschaftsministerium zwei Qualitätssiegel vorgestellt, die diesen Nachweis erfüllen sollen. 

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 – Wandel mit bio-regionaler Schulverpflegung gestalten
Kapitel 2 – Wie ist das Schulessen in der Metropolregion organisiert?
Kapitel 3 – Was wird gebraucht und was gibt es schon?
Kapitel 4 – Ernährungsbildung an Schulen
Kapitel 5 – Wegbereiter entlang der Wertschöpfungskette