Musterausschreibung Vorlage für bezirkliche Ausschreibungen
Um die Qualität des Schulessens für ganz Berlin zu vereinheitlichen, orientieren sich die für die Schulverpflegung verantwortlichen Schulämter der 12 Bezirke in ihren Ausschreibungen an der Musterausschreibung des Landes Berlins. Nur in kleinsten Details weichen die bezirklichen Ausschreibungen von der Musterausschreibung des Landes ab. Sie wird federführend von der Senatsverwaltung Bildung in Kooperation mit den bezirklichen Schulämtern, dem Landeselternausschuss, der Qualitiätskontrollstelle Schulessen und der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin erstellt. Auch die Cateringunternehmen werden dazu angehört.
Berliner Qualitätsanspruch reicht über DGE-Standard hinaus
Die Leistungsbeschreibung der Musterausschreibung orientiert sich an den Qualitätsstandards für Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) und legt zusätzliche Kriterien fest. So müssen Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst, Käse und Milchprodukte zu 100% Bio sein und diese im Speiseplan kenntlich gemacht werden. Reis (außer Rundkornreis), Bananen und Ananas müssen verpflichtend aus fairem Handel stammen (Anlage 3, 5.3.1) und um Müll zu vermeiden, ist auf Einweggeschirr, Tetrapacks und Portionspackungen zu verzichten (Anlage 3, 5.4). Weiterhin wird eine Fortbildung zum „vegetarisch kochen” gefördert (16.1.4). Der Preis ist für den gesamten Ausschreibungszeitraum von vier Jahren festgeschrieben und liegt derzeit bei 4,36 Euro (Stand November 2022). Cateringunternehmen rechnen die Essensportionen bei den Schulträgern ab, die nachweislich von den Schülern abgenommen wurden.
Verköstigung als Teil der Ausschreibung
Um eine staatliche Schule als Kunden zu gewinnen, bewerben sich Cateringunternehmen auf die jeweilige Schule separat. Wer den Zuschlag erhält, regelt ein Punktesystem. 50% der Punkte werden dabei durch das Umsetzungskonzept und weitere “Zusatzleistungen der Anbieter” erworben, die anderen 50% bei der Probeverköstigung bzw. den Testessen. Gesteuert wird der gesamte Ausschreibungsprozess vom Berliner Senat und den einzelnen Schulämtern der Bezirke. Die Ausschreibung gilt in der Regel für drei oder vier Jahre und die jetzige läuft zum 31.07.2024 aus.
Weiterführende Links:
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin: aktuelle Muster-Ausschreibung (2020)
