„Weiter wie bisher ist keine Option”, lautete schon 2008 die klare Botschaft des alarmierenden Weltagrarberichts der Vereinten Nationen11

Im Mai 2020 hat die Europäische Kommission ihren Plan dazu vorgestellt – die Farm to Fork-Strategie12 als Beitrag für ein nachhaltiges Ernährungssystem und für den europäischen Green Deal, der die EU als ersten Kontinent bis 2050 klimaneutral machen will. Die Strategie steht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs). Sie zielt darauf ab, den Einsatz von Pestiziden, Düngemitteln sowie Antibiotika in der Tierhaltung signifikant zu senken und die ökologische Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen in der Europäischen Union bis 2030 auf 20 % zu steigern13.

Die Bundesregierung hat sich daraufhin im Koalitionsvertrag 2021 dazu verpflichtet, bis 2023 eine Ernährungsstrategie zu entwickeln14. Sie ist als Dachstrategie gedacht, bei der schon bestehende Strategien und Maßnahmenpläne miteinfließen. Im Juni 2022 hat das Bundesernährungsministerium dafür den Startschuss gegeben.

Der Berliner Senat hat indes schon 2019 für Berlin als erste deutsche Stadt eine Ernährungsstrategie auf den Weg gebracht, mit der die Hauptstadtregion nachhaltiger, gesünder, fairer und vielfältiger werden soll. Die Gemeinschaftsverpflegung bildet eines von sechs Handlungsfeldern. Sie soll derart umgestaltet werden, dass in Berlins Mensen und Kantinen künftig mehr Speisen aus ökologischer Erzeugung und aus der Region stammen. Mit einem neuen Schulverpflegungsprogramm für mehr soziale und ökonomische Gerechtigkeit zu sorgen, hat sich Berlin schon 2019 mit der Unterzeichnung des Mailänder Abkommens verpflichtet. Im Jahr 2019 ist Berlin auch dem Deutschen Bio-Städte-Netzwerk beigetreten, bei dem die derzeit zwanzig Kommunen den Ökolandbau fördern, sich für Bio-Produkte aus der Region mit kurzen Transportwegen einsetzen, regionale Wertschöpfung unterstützen und für mehr Bio-Lebensmittel in ihren öffentlichen Einrichtungen sorgen.

Darüber hinaus ist Berlin C40-Stadt. Mit 94 weiteren Städten decken ihre 700 Millionen Bürger*innen 1/12 der ganzen Weltbevölkerung ab und sind für 2/3 der globalen CO²-Emissionen verantwortlich. Als Verbund wollen sie mit städtischen Maßnahmen schneller auf die bisherigen weltweiten Versäumnisse reagieren und die CO2-Emissionen im notwendigen Maße senken. 

Nun gilt es, alle schon erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen, damit wir in den nächsten sieben Jahren unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen. 

Weiterführende Links:
Die Regierende Bürgermeisterin: Informationen zu den C40 CITIES (2018)

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 – Wandel mit bio-regionaler Schulverpflegung gestalten
Kapitel 2 – Wie ist das Schulessen in der Metropolregion organisiert?
Kapitel 3 – Was wird gebraucht und was gibt es schon?
Kapitel 4 – Ernährungsbildung an Schulen
Kapitel 5 – Wegbereiter entlang der Wertschöpfungskette