Regionale Hülsenfrüchte ins Schulessen bringen

Klimatische Veränderungen in der Landwirtschaft nutzen
Zu einem nachhaltigen Ernährungssystem gehört auch, klimatische Veränderungen rechtzeitig in der Landwirtschaft mitzudenken. Denn allein um erste Aussagen zum großflächigen Anbau neuer Sorten zu treffen, vergehen etwa sechs bis sieben Jahre5. Schon jetzt hat sich das hohe Dürrerisiko Brandenburgs und die Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandels deutlich gezeigt. Um auch künftig Ertragssicherheit zu erlangen, müssen Brandenburger Landwirt*innen auf Arten und Sorten umstellen, die auch mit weniger Wasser und höheren Temperaturen auskommen6. Zu den Pflanzen, die ein warmes und trockenes Klima benötigen und deshalb bisher bevorzugt in Spanien und Italien angebaut werden, zählen unter anderem Kichererbsen, Erbsen und Linsen. Sie könnten künftig auch auf Brandenburger Äckern gedeihen.

Wertschöpfungsketten für Hülsenfrüchte gemeinsam entwickeln
Da Hülsenfrüchte mit ihrer Eigenschaft Stickstoff zu binden ein wichtiger Bestandteil in der ökologischen Landwirtschaft sind, und als nährstoffreiche und gesunde Eiweißquelle eine große Rolle im Schulspeiseplan spielen, birgt der Anbau dieser Schoten in Brandenburg großes Potential. Im Zuge einer zunehmend fleischlosen Schulverpflegung dürften Gerichte aus Hülsenfrüchten noch deutlich an Bedeutung gewinnen. Ein paar Landwirt*innen und Forscher*innen haben erste Erkenntnisse mit dem Anbau von Linsen, Kichererbsen und Erbsen in Brandenburg gesammelt. Ein systematischer Aufbau von Wertschöpfungsketten ist geplant. Das Projekt trägt dazu bei, dass Wertschöpfungskettenentwickler*innen die Bedarfe der Essensanbieter*innen von Anfang an mitdenken.

Weiterführende Links:
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.: Land(wirt)schaft im Klimawandel – Anpassung durch Vielfalt
Bauernhof Erz: Projekt Linse mit Gesicht

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 – Wandel mit bio-regionaler Schulverpflegung gestalten
Kapitel 2 – Wie ist das Schulessen in der Metropolregion organisiert?
Kapitel 3 – Was wird gebraucht und was gibt es schon?
Kapitel 4 – Ernährungsbildung an Schulen
Kapitel 5 – Wegbereiter entlang der Wertschöpfungskette